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Train

Warten und Hektik.

Sehnsucht und Hitze.

Ein artistisches Spiel.

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Sehr geehrte Fahrgäste auf Gleis 1,

es fährt ein EN 467 Hans Albers aus Zürich, über Salzburg, Innsbruck und Buchs mit einem Zugteil "Auto im Reisezug" nach Zürich-Ost. Planmäßige Ankunft um 17:41 Uhr.

Die Schlafwagen befinden sich im hinteren Zugteil, die Liegewagen befinden sich im vorderen und hinterem Zugteil.

Die 1.Klasse-Wagen befinden sich üblicherweise an der Zugspitze.

Die Wagen der 3.Klasse dahinter im Abschnitt F und P.

Dieser Zug hielt bis Linz Hbf in St. Pölten Hbf und Amstetten - heute außerplanmäßig nicht in Rheinfelden. 

Dieser Zug hält heute ausnahmsweise auf Gleis 2 am Bahnsteig gegenüber.

Dieser Zug endet hier.

Vorsicht bei der Einfahrt des Zuges!

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Kreation 2013

 

Ensemble

Robert James Webber | Jonglage, Akrobatik 

Duo F-Art | Seiltanz, Akrobatik

(Andreas Muntwyler & Ulla Tikka)
Sascha Bendiks | Gesang, Akkordeon, Gitarre

Schroeder | Schlagzeug, Geschichten
Sarah Lett | Single Wheel, Tuchakrobatik
Zinzi & Evertjan | Hand-auf-Hand-Akrobatik, Tanz

Regie: Stefan Schönfeld | momentlabor

Bühnenbild: Karoline Hahn

Choreographie: Ulla Tikka

Licht: Heiko Kluge, David Schöley 

Ton: René Buschner, Oliver Nell 

Produktion: Krystallpalast Varieté Leipzig

Die Presse über Train

 

Eisenbahn – das klang mal nach Reisen mit Lust und Luxus und atmete die Aura eines modernen Mystizismus. Wo sich Schienenwege kreuzten, kreuzten sich auch Schicksalswege. Wir sind alle nur auf der Durchreise. 

Wie auch diese illustre Truppe, die sich hier versammelt. Die Elegante und die Rucksacktouristin. Ein junger Kerl mit Turnschuhen, der nur herumzulungern scheint und einer mit Hütchen, der so tut, als fege er den Bahnsteig. Im Hintergrund lümmelt ein Landstreicher im offenen Güterwagen und der Beamte in Uniform geriert sich wie eine Mischung aus treuer Diener der Fahrpläne und stolzer König seines kleinen Bahnsteigreiches. 

Es ist eine malerische Szenerie, die Stefan Schönfeld ins stimmige Bühnenbild Karoline Hahns hinein inszenierte. Es ist der reizvoll dramaturgische Twist dieses Programms, dass es bei aller Dy- namik eine Geschichte vom Nicht-davon- kommen erzählt. Diese Reisenden warten auf ihren Zug ungefähr so, wie Estragon und Wladimir auf Godot. Vergeblich also. Das hat etwas Melancholisches, aber nichts Verzagtes. 

Im Gegenteil. Mit viel Witz, Charme und Könnerschaft entfaltet sich hier bald der artistische Traumtanz, der Zauber des Varietés. Die Wartenden werden zu Akrobatik-Virtuosen. Gelungen dabei auch die kleinen Verwandlungen: Die Elegante schlüpft aus Kostüm und High Heels, um mit dem Turnschuh-Kerl als Zinzi & Evertjan eine Hand-auf-Hand- Nummer zu liefern. Die Kanadierin Sarah Lett begeistert mit einer Single- Wheel- Performance, Bahnsteigamtsschimmel Andreas Muntwyler wird gemeinsam mit der Reisenden Ulla Tikka zum schweize- risch-finnischen Duo F-Art, die als solches hinreißend und ganz gegen die Vorschrift über den Gleisen auf dem Seil tanzen. Bleibt noch die lustlose Reinigungskraft mit Hütchen. Es ist der Amerikaner Robert James Webber, der bald seinen Besen in einer atemberaubenden Jonglage zweckentfremdet. 

Zwischen diese solistischen, fügen sich immer wieder auch tänzerisch-choreographische Ensemblenummern. Die szenischen Bilder, die Schönfeld baut, tun ihr Übriges. Da ist einiges Gespür für Atmosphäre am Werk. Bis hin zum Finale. 

Leipziger Volkszeitung 07.09.2013

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